Einmal Norwegen, immer Norwegen....

Wer kennt sie nicht, die Unruhe,

 die einen ergreift, wenn es zum Angeln wieder nach Norwegen gehen soll. Dieses mal war ich kurzfristig als Ersatzmann für einen Angelfreund eingesprungen, welcher leider nicht dabei sein konnte. Am19.04.war es dann soweit. Jeder im Angelteam hatte unter Anleitung von Temba die von ihm zu besorgenden Dinge beschafft. Und das war das Team: Temba und Bernd ( waren schon öfter in Norwegen) sowie Jörg und Siggi ( die Neueinsteiger).Es sollte bis zum 27.04. auf Höhe Bergen in das Angelzentrum Kvernepollen gehen.

Nachdem das umfangreiche Equipment in den zwei Jeeps verstaut war und ich schnell noch meine vergessene Angelkleidung geholt hatte, ging es fast pünktlich in aller Frühe los. Unterwegs absolvierte ich im Auto von Temba einen Schnellkurs an der Automatikschaltung.Nach einer Weile Fahrt ging es dann doch ganz gut.Dadurch, dass die Fähre der Fjordline erst gegen 20.00 Uhr ablegen sollte, gestaltete sich die lange Fahrt nach Hirtshals unkompliziert.

Pünktlich legte das Schiff ab. Unsere Schiffsfahrt sollte uns über Stavanger nach Bergen führen. Mit einem zünftigen Abendessen im bordeigenen Restaurant beendeten wir den Tag. In der 4-Mann- Kabine wurde den älteren Herrschaften der Vortritt gelassen. Sie durften in den unteren Kojen schlafen. Unvorhersehbare Ereignisse wie lautstarkes Schnarchen traten in der Nacht nicht auf. Dafür vermisste ich am Morgen erst mal meine Bordkarte...Im Restaurant wartete dann ein herzhaftes Frühstück auf uns.

Blick auf unseren Fuhrpark und die Fähre nach Bergen

Am nächsten Tag legte die Fähre pünktlich 12.30 Uhr in Bergen an. Wir wurden von den Zöllnern ausführlich nach unserem Reisegrund und die mitgeführten Alkoholmengen befragt. Temba beantwortete alles zufriedenstellend, so dass  wir den Hafen verlassen konnten. Unsere Unterkunft war in einer Stunde erreicht. Erfreulich war, das uns der Vermieter die größte Unterkunft zur Verfügung stellte.  So nahmen wir den Turm und die Nebengelasse in Beschlag. Von hier aus hatten wir eine schöne Sicht.

Das Angelzentrum war mit allem, was benötigt wurde, gut ausgestattet. Wir hatten Boote mit Echolot und Kartenplotter sowie Motoren mit 50 und 60 PS. Die Fischreinigungsplätze waren vom Feinsten. So etwas habe ich in den vielen Jahren meiner Norwegenfahrten noch nicht gesehen.

An der Wand des Filettierraumes hatten sich schon Mitglieder der Anglergruppe Silberhöhe in der Bestenliste verewigt!

Das Wetter war zunächst noch warm und sonnig und der Wind hielt sich in Grenzen. Also konnte es nach einem tollen Frühstück ( was uns Jörg übrigens jeden Morgen zubereitete - großes Lob !) losgehen. Mal sehen, ob wir auch etwas an die Wand schreiben können. Wir hatten die Möglichkeit sowohl im Fjord als auch im offenen Meer zu angeln. Temba gab uns hierzu eine Orientierung.

Der Fang wurde unter Anleitung der "erfahrenen" Norwegenfahrer dann auch von den " Neulingen" ausgenommen und filetiert. Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass dabei kein Glas Bojole von den "Neulingen", wie zunächst angedacht, getrunken wurde. Temba und ich hatten jedoch immer ein Bier dabei.

Unsere Freude über den ersten Fang wurde jedoch noch durch ein anderes Ereignis getoppt .Da im Haus zur gleichen Zeit eine Hochzeit statt fand, versorgte uns unsere Gastgeberin kurzerhand mit Kuchen und Torte.

Wir hatten gemeinsam ein paar schöne Tage in Kvernepollen, die wie immer viel zu schnell vergingen. Nun war es an der Zeit, die Sachen für die Rückreise zu packen. Vorher wurde die Ausrüstung gründlich vom Salzwasser gereinigt

Unsere freundliche Gastgeberfamilie lud uns und die inzwischen noch eingetroffenen zwei weiteren Angelgruppen am Vorabend der Abreise noch zu einem zünftigen Abendessen ein. Ich kann nur sagen, die norwegische Küche ist super! Wir verbrachten bis Mitternacht damit über unser liebstes Hobby, die Angelei zu reden.

Am nächsten Tag traten wir dann die Heimreise von Bergen über Stavanger nach Hirtshals an. Eine Shoppingtour vor Abfahrt der Fähre beendete unseren Aufenthalt in Bergen. Dabei beeindruckte mich Bergen mit seiner herrlichen Lage und der umgebenden Natur erneut. Die Rückfahrt verlief übrigens bis auf die Tatsache, dass mein Personalausweis vor dem Einchecken in Bergen verschwunden war, (meine Nerven ! - er ist wieder da.) ohne Probleme.

Hier werde ich sicherlich nicht das letzte mal sein!

 Bernd Böhme