Nach zwei Jahren des Wartens war es endlich wieder soweit. Wir fuhren nach Norwegen zum Fischen. Wir das waren diesmal
Jörg, Andreas, Eckhard, Temba, Mirko und der Neue. Naja so neu ist er nun auch wieder nicht. Aber mit uns war er das erste mal zusammen in Norwegen. Manfred - also der Neue, der sonst schon einige Erfahrungen im skandinavischen Anglerland hatte, war auf den ganz großen Fisch aus. Wir, na ja, wir anderen auch. Und soviel sei schon verraten, einer fing den auch und schwärmt seitdem von dem Fisch seines Lebens. Aber davon später mehr.
Nach den üblichen Vorbereitungsversammlungen, dem Einkauf unter Beachtung der Richtlinien für Reisende nach Norwegen (Schnaps, Bier, keine Kartoffeln) und der Packerei, ging es am
9.4.2015 endlich los.
Nach etwa 10 Stunden sehr entspannter Fahrt mit einigen Pausen, kamen wir in Hirthals an der Fähre an. Eine ruhige Überfahrt mit Übernachtung stand uns bevor. Dann endlich Ankunft in
Bergen
Nach einer etwa einstündigen Autofahrt kamen wir in Kvernepollen auf Sotra an. Dort waren wir ja schon mehrfach und genau dort hatte bei unserer letzten Fahrt, Temba (der damals Neuling in Norwegen war) das große Glück einen Heilbutt zu erlegen. Wir wollten endlich aufs Meer. Oder sollte ich vielleicht eher sagen, in den Fjord. Aufs Meer sollten wir diesmal nicht so oft fahren können. Aber die Unterkunft ist ja direkt an einem Straumen. Und dieser hat ja bekanntlich immer eine Meer und eine Fjordseite. Also ging es auf die Fjordseite.
Der Wind ließ jeden Tag eine Ausfahrt zu und eine Stelle mit etwas Windschatten fand sich hinter den Hügeln der Schärenkette immer. So war die Laune gut und die Fangerfolge blieben an keinem Tag ganz aus. Zwar sollte die erste kurze Ausfahrt nicht viel bringen, aber die Folgetage dafür einige Überraschungen und Rekorde.
Am Tag nach unserer Anreise stellten sich größere Fangerfolge ein und Abends war dann auch filetieren, Gemütlichkeit und Grillen angesagt. Nachdem wir die ersten beiden Tage einige Seelachse
bis knapp 80 cm, Dorsch bis 5kg und auch den ersten Leng gefangen hatten, blieben Mirko und Manfred einen Vormittag in der Unterkunft. Es war windig und es regnete. Mittag
kamen Jörg, Andreas , Ecki und Temba zur Unterkunft zurück und hatten einige recht volle Fischkästen. Sie hatten einen Hotspot am Ende unseres nahen Straumens gefunden. Also sofort alle
wieder aufs Wasser und dorthin. Es waren ja nur 5 Fahrminuten bis zur Angelstelle und der Wind ließ eine Ausfahrt dorthin zu, obwohl es immer mal wieder böigen Wind und Schauer mit Schneefall
gab. Zwischendurch kam die Sonne zum Vorschein. Aprilwetter wie es in vielen Geschichten beschrieben ist.
An der Angelstelle angekommen, machte das Echolot vor Freude große Sprünge. Überall Fisch im Mittelwasser. Nun musste dieser nur noch in Beißlaune sein. Die ersten Pilkbewegungen im Mittelwasser
und schon ging es los. Es waren offensichtlich riesige Seelachsschwärme, die aufgrund der Wetterlage wohl den geschützten Bereich aufsuchten und dort, wo sie schon am Vormittag standen, auch noch
am Nachmittag waren. Wir ließen uns immer wieder über die Stellen treiben, was aufgrund des Windes und der Windrichtung super funktionierte. Seelachse zwischen 50 und 80 cm Größe fielen sowohl
über die Pilker, als auch über unsere Beifänger her. Die Fischkisten füllten sich restlos und schnell. Das was nun passierte brachte uns einen persönlichen Rekord ein. Wo sollte der Fisch hin,
wenn die Kisten voll sind. Na ja, dafür fanden wir schließlich eine Lösung. Das nachfolgende Video zeigt, dass wir kein Anglerlatein verbreiten und der Tagesfang in der Menge von 216
Kg Seelachs innerhalb von etwas weniger als drei Stunden wirklich außergewöhnlich für uns war. Wir hatten Spaß
15:00 Uhr brachen wir das Angeln schließlich ab, um nicht die ganze Nacht filetieren zu müssen oder die Boote zum kentern zu bringen. Volle fünf Stunden dauerte es, bis die Filets in den Tüten
und der Filetierplatz auch noch sauber gemacht war. Das war nur mit Bier und guter Laune durchzuhalten. Ein schöner Angeltag ging zu Ende, der Fang für diesen Urlaub war drin und alle waren
müde.
Am nächsten Tag blieb Mirko in der Unterkunft und entspannte, während alle anderen sich nun mit Naturköderruten bewaffneten und auf Großfisch gingen. Die mitgebrachten Heringe zeigten
Erfolg und es gelang insgesamt vier Leng zu fangen. Schließlich kamen die Boote zurück zum Hafen der Unterkünfte. Andreas packte seine Kiste aus. Oder sollte ich lieber sagen, er
packte den Fisch seines Lebens aus. So waren jedenfalls seine Worte. " Ich habe einen Großleng gefangen". Auch Manfred, der mit ihm im Boot saß, hatte so etwas noch nicht erlebt und schilderte
Mirko, wie man das Tier ins Boot zog.
ANDREAS DER GLÜCKLICHE
Und hier noch einige weitere Aufnahmen des Fisches und seines Fängers
Und hier noch die Maße dieses schlanken Fisches, die wie üblich an der Wand des Filetierraumes ihren Platz fanden.
Anzumerken ist, dass es diesmal am schwierigsten war, kleine Fische zu fangen, die wir dringend zum Räuchern brauchten. So wurden eben nur Schwanzstücke geräuchert. Sehr lecker und weniger Gräten
als ganze Fische.
Ein sehr schöner Urlaub ist irgendwann auch mal zu Ende. Und so bleiben die Bilder und der Fisch in den Tiefkühltruhen die einzigen Erinnerungen auf lange Sicht. Wir werden deshalb bestimmt
wieder fahren und bis dahin von den großen Fischen und dem großen Meer erzählen.
Liebe Grüße
Euer Mirko
Kommentar schreiben
A. Matschke (Donnerstag, 25 Juni 2015 08:27)
Moin Moin,
ein sehr toller Bericht und Viedeos, Bilder.
Aber eins muss ich los werden, der Andreas schaut ja voll erholt aus. Dem müsst ihr die Rolle wegnehmen, er weiß doch garnicht wie ein Richtiger Drill ist:)
Wir sehen uns nächstes Jahr wieder beim angeln , da bin ich wieder mit dabei.
Für das Gemeinschafst angen am Wochenende wünsche ich euch viele Fische, ich bin nicht dabei . Ihr habt die Chance die Fische zu fangen.
Bis die Tage euer André
Bernd (Donnerstag, 25 Juni 2015 11:24)
Na, da hattet ihr ja viel Spaß!
Norwegen begeistert einen immer wieder.
Schöne Bilder und Videos.
Da freut man sich richtig auf das nächste Jahr in Norwegen!
Greygore (Sonntag, 25 Dezember 2016 05:14)
Ich frage mich was man allein mit 216 Kilo Seelachs macht. Wenn man bedenkt ,nur 15kg Filet aus Norwegen ausführen zu dürfen???
Raubangler?!!!!!
Wer in norwegischen Gewässern angelt, ist mitverantwortlich für die Erhaltung der natürlichen Ressourcen der norwegischen Küstengebiete für heutige sowie künftige Generationen.
Mirko (Dienstag, 27 Dezember 2016 15:53)
Hallo Greygore,
deine Sorgen verstehe ich. Daher sind wir alle auch mit der vorgeschriebenen Menge an Fischfilets aus Norwegen zurückgekehrt. Wir waren zu sechst und aus einem Fisch erhält man zumeist nur etwa 1/3 Filet. Kleine Fische wurden zurückgesetzt. Gegessen haben wir in Norwegen natürlich auch schon welchen. Frisch ist er am leckersten.
Im nächsten Frühjahr fahren wir wieder. Denn der Fisch ist längst alle und nur von Erinnerungen kann man nicht leben.
Liebe Grüße
Mirko